Ich warte mit dem Essen bis Matthias zu Hause ist, und da soll es nach einem langen Arbeitstag dann schon etwas mehr sein. Ich bin gerne für die Küche verantwortlich. Ich bin fast schon froh an den Gedanken an meine Küche, und wenn sie aufgeräumt ist fühle ich mich als hätte ich mein ganzes Leben auf der Reihe. Nur mit der Essenplanung…da hab ich so meine Probleme.
Leider musste ich in all den Jahren viel zu oft zum Supermarkt laufen, weil ich nicht vorausschauend geplant habe, oft Zutaten nicht zu Hause hatte oder mir erst fünf Minuten vor dem Abendessen Gedanken darüber gemacht habe, was denn nun auf den Tisch kommt.
Stress, Zeitverlust (durch fast tägliches Einkaufen) und Unlust haben sich da öfter als einmal in meiner Küche breit gemacht und es wurde wieder etwas vom Chinesen geholt (was uns eigentlich nicht wirklich stört, unser Geldbörserl, unsere Gesundheit UND unseren Mistkübel aber schon).
Jetzt, wo wir keinen Plastikmüll mehr produzieren wollen hat sich herauskristallisiert, dass es so nicht mehr weitergehen kann. Zum Markt ist es etwas weiter als zum nächsten Billa oder Spar, und da muss vorausschauend eingekauft werden.
Seit Beginn des Jahres habe ich nun also meinen Essenplan – und ich liebe ihn.
Am Freitag setzte ich mich an meinen Küchentisch und überlege mir Gerichte für die Woche.
Erster Schritt: Zuerst wird geschaut was zu Hause ist. So kontrolliere ich wöchentlich meinen Kühlschrank und meine Vorräte und kann Lebensmittel noch rechtzeitig aufbrauchen bevor sie eventuell schlecht werden. Bestandsaufnahme: check.
Zweiter Schritt: Essenplan. Gerichte mit den schon vorhandenen Zutaten werden überlegt, und sollte ich ganz einfallslos sein leisten mir meine geliebten Kochbücher Gesellschaft und geben Inspiration für unser Abendessen. So wird auch die Eintönigkeit in Grenzen gehalten, weil man immer wieder neues ausprobiert.
Außerdem schreibe ich mir immer noch auf was für extra Sachen wir gerne zu Hause haben als Jause oder Snack – Sachen wir Brot, Obst und co. Außerdem wandert so weniger Süßes ins Haus (auch wenn man da ohne Plastik eh eingeschränkt ist – gut so!)
Dritter Schritt: Einkaufsliste. Wenn ich weiß was ich zu Hause habe und was ich in der kommenden Woche noch alles brauche geht das blitzschnell und ich kann alles in einem Mal besorgen. Ich überlege mir während der Auflistung schon in welchen Geschäften ich was bekomme und kann dann gezielt einkaufen. Samstag ist immer unser Einkaufstag – da klappern wir alle Geschäfte ab aus denen wir etwas brauchen. Das ist zwar einmal in der Woche ein langer Einkauf, dafür bleibt es auch meist bei dem einen Mal.
Das spart Zeit und Geld, und das sind doch zwei Dinge von denen wir im Leben immer zu wenig haben, oder?
Mit meinem Essenplan und der dazugehörigen Einkaufsliste geht das Einkaufen schneller und ist vor allem mit einem Mal erledigt. Kein gestresstes zum Billa laufen nach der Arbeit mehr, oder ein rascher Einkauf beim Spar bevor er um 7:30 Uhr schließt – denn ich hab alles was ich brauche zu Hause: und das ist schon eine große Erleichterung.
Außerdem muss ich mir nicht jeden Tag von neuem ein Gericht überlegen…ich schaue einfach auf meine Liste und wähle aus – und das ist auch eine große Erleichterung, der Alltag ist schon stressig genug!
Möglicherweise ist das für viele von euch nichts neues und ihr selbst habt schon seit Jahren einen Essenplan. Ich war für so etwas aber leider meistens zu inkonsequent und bin nun hochmotiviert mir diesen Vorsatz beizubehalten – außerdem wird so plastikfreier Einkauf fast schon eine Leichtigkeit.
1 comment
Liebe Müllvermeider! Ich bin begeistert von zero waste, aber am Land gibt es keine Läden wo man offene Ware kaufen kann – Nudel, Nüsse usw.
Am Markt ja- im Geschäft tanze ich mit Gefäßen an, soweit das möglich ist, Aber eine Idee möchte ich weiterleiten, statt den Putzschwämmchen in der Küche häkle ich welche aus Hanfschnur, die sind BIO und funktionieren super – und machen keinen Müll.Die Verpackungen von Lebensmittel im Sackerl schneide ich schön mit der Schere auf und verwende sie wieder bis sie kaputt sind.
Tolle Iniative – ein Jahr im Glas – ich arbeite in diese Richtung.