Die Obst- und Gemüsesticker werden auf dem Deckel gesammelt, der Rest drinnen zusammengepackt, ein nicht sehr kunterbunter Mix aus diversen Kleinigkeiten.
Die Medikamente und das Klopapier nehmen den meisten Platz ein. Kaputte Gummiringerl, Plastikfolien (von ich-weiß-nicht-was), Zahnpastadeckel, Glühbirnenverpackung, Tixostreifen und ein paar Rechnungen haben sich angesammelt. Plastikringe von Ätherischen Ölen (die leider mit Plastikdeckel kommen), Fenster von Briefen und ein paar Relikte vom Gewandkauf sind zusammengekommen.
Ich habe im letzten halben Jahr einiges gelernt. Nicht nur wo ich diverse Gegenstände plastikfrei beschaffen kann, sondern auch, dass Verzicht manchmal sein muss, sein kann, sein darf – und in gewisser Weise auch befreit – frei macht.
Meistens bedeutet dieser Verzicht zwar weitere Wege, dafür aber auch bessere Produkte, hochwertigeres Essen, ein gesünderes Leben. Weitere Wege nehme ich immer noch gerne auf mich, weil ich weiß: es ist das Bessere. Das Bessere für mich. Das Bessere für den Planeten, auf dem ich lebe, und den ich mein Zuhause nennen darf. Es ist das Bessere für die Menschen bei denen ich kaufe und die meine Lebensmittel, meine Kleidung und meine sonstigen Konsumgüter produzieren.
Ich habe mich dafür entschieden so zu leben, und ich bereue es keinen Tag, keine Minute. Manchmal bedeutet das zwar, dass kein Jogurt zu Hause ist oder der Salat ohne Feta doch nicht so spannend schmeckt wie wir es gerne hätten, aber das ist in Ordnung. Ich möchte Bequemlichkeit, Guster und Trägheit nicht mehr gegen Plastikverpackungen, Umweltverschmutzung und Wegwerfprodukte tauschen. Man muss nicht immer alles haben. Ich habe gelernt, die Dinge mehr zu schätzen – ob dies nun meine Lebensmittel, meine Kleidung oder sonstiges ist, das ich konsumiere.
Ich freue mich schon auf das nächste halbe Jahr und hoffe, mein Glas wird bis zum Jahresende durchhalten (und ich auch!).