Ja, ich weiß – man hat Klimawandel nun schon so oft gehört, dass es einem manchen schon zum Halse hinaushängt. Aber doch ist es ein Thema, das genau jetzt besonders wichtig ist, denn JETZT können wir etwas tut, bevor es zu spät ist. Statistiken zeigen, dass bis zum Jahr 2050 ein Temeraturanstieg von bis zu 1,5 Grad wahrscheinlich ist, wenn wir unser Verhalten nicht ändern. Natürlich, das Klima verändert sich seit Anbeginn der Erde, aber noch nie gab es so schnelle und rapide Veränderungen wie in diesem Jahrhundert.
Grund dafür?
Wir. Wir Menschen. Unser Lebensstil. Unser Entscheidungen.
Die Folgen unseres Verhaltens und somit der Erderwärmung? Ein Anstieg des Meeresspiegels, Artensterben, der Verlust der Korallenriffe, extreme Unwetter und Dürren. Damit verbundene Wasserknappheit, leere Fischgründe oder Ernteausfälle. (Quelle: www.muttererde.at) Und das geht uns alle etwas an – und wir alle können etwas dagegen tun. Hier sind alltägliche Tipps, die jeder von uns anwenden kann, um den rasanten Temperaturanstieg entgegenzuwirken.
Öffis statt Auto
Wir leben in einer Zeit und in einer Gesellschaft, in der wir sehr viele Vorteile genießen. Jeder zweite Österreicher besitzt ein Auto und erledigt viele seiner Wege damit. Eine Fahrt zum IKEA kann einem da niemand verübeln, denn die sind meistens weiter weg und man nimmt öfter mehr mit als man in den öffentlichen Verkehrsmitteln transportieren kann. Aber wie wäre es beim nächsten Einkauf, dem nächsten Besuch bei der Post, dem Arbeitsweg oder dem Treffen mit einem Freund das Auto stehen zu lassen? Bus, U-Bahn, Straßenbahn, Fahrrad oder zu Fuß geht es genauso gut – vielleicht nicht so gemütlich aber wesentlich günstiger und gesünder – nicht nur für die Umwelt, sondern auch für uns.
Bahn statt Flugzeug
Ja, mit dem Flugzeug geht alles schneller, aber es trägt auch wesentlich mehr zum Klimawandel bei als Bahn oder Bus. Also sollte es vielleicht nicht gerade ans andere Ende der Welt gehen sondern nur nach Deutschland um Freunde zu besuchen oder nach Frankreich um einen schönen Urlaub in Paris zu verbringen, kann man vielleicht auch auf den Zug zurückgreifen. Ich selbst muss mich da an der Nase nehmen, denke aber immer gerne an meine Kindheitsreisen mit dem Zug in die Vojvodina zu meinen Verwandten zurück. Zeit zum Buch lesen, Musik hören, Film anschauen oder alte Reisespiele auskramen.
Gemüse statt Fleisch
Nein nein, ich möchte hier niemanden zum Vegetarismus oder Veganismus auffordern – das ist schon jedem seine eigene Entscheidung. Aber Fakt ist, dass durch die Tierwirtschaft Treibhausgase ausgestoßen werden. Man muss seinen Fleisch- und Tierproduktkonsum nicht ganz weglassen, aber etwas mehr Bewusstsein wäre da nicht schlecht. Abgesehen davon, dass ein Lebensstil ohne tierische Produkte viel gesünder für den eigenen Körper ist, können wir damit auch einiges für die Umwelt tun. Es gibt so viele herrliche Gerichte, die man auch ganz ohne Milch, Käse oder Fleisch zubereiten kann – vielleicht entdeckt ihr ja bald euer neues Lieblingsgericht!
Regional statt global
Ob nun Kleidung, Putzmittel oder Nahrung – schaun wir doch mal woher das Produkt kommt bevor wir es gedankenverloren in unseren Einkaufskorb packen. Wenn wir regional statt global Einkaufen helfen wir nicht nur unserer Wirtschaft sondern sparen Energie und Treibhausemissionen aufgrund der kürzeren Transportwege. Und findet ihr es nicht auch etwas absurd, Äpfel aus Italien oder noch weiter her zu kaufen wenn wir sie auch aus Österreich haben können? Na eben!
Weniger statt mehr
Unser Konsumverhalten hat sich in den letzten Jahrzehnten drastisch verändert. Wir kaufen nicht mehr nur noch das, was wir brauchen um zu überleben, sondern auch das, was wir möchten – auch wenn es keinen größeren Zweck erfüllt als schön auszuschauen. Ich stelle mir bei jeder Neuanschaffung, bei jedem bummeln durch die Stadt und wenn ich etwas sehe, das mir gefällt die Frage: ”Brauche ich das wirklich? Wird es mir fehlen, wenn ich es nicht mitnehme?”. Meistens ist die Antwort darauf: Nein. Nein, ich brauche es nicht wirklich, nein, es wird mir nicht fehlen. Anstatt immer nach mehr und mehr zu streben und immer mehr und mehr zu wollen sollten wir lernen mit dem zufrieden zu sein was wir haben, das zu schätzen was uns gehört und wir zum Leben brauchen. Natürlich wäre noch eine Handtasche schön – aber brauche ich sie? Brauche ich noch eine Handschutzhülle? Noch einen Lippenstift? Noch ein T-Shirt? Weniger ist oft mehr!
Teilen statt kaufen
Manchmal brauchen wir Sachen aber wirklich. Manchmal hilft die Frage ”Brauche ich das wirklich?” nicht, weil ich vielleicht wirklich in diesem Moment eine Bohr- oder Nähmaschine benötige, einen größeren Topf weil ich mehr Gäste als sonst erwarte oder möchte gerne für das besondere Event auf das ich gehe Ohrringe, die perfekt zu meinem Outfit passen. Dann muss man die Frage etwas umformulieren, nämlich nicht ”Brauche ich das wirklich?” sondern ”Wie lange, wie oft brauche ich das wirklich?”. Wenn ich ein leidenschaftlicher Heimwerker bin, dann brauche ich vielleicht die Bohrmaschine. Wenn ich nichts lieber tu als in meiner Freizeit Kleidungsstücke selbst herzustellen, dann brauche ich vielleicht die Nähmaschine. Aber was, wenn ich nur ein paar Löcher bohren muss? Was, wenn ich nur eine Hose kürzen möchte? Muss ich mir das Gerät dazu dann wirklich selbst kaufen – das ich nur einige Mal verwende und dann Platz in meinem Schrank wegnimmt? Ich denke nicht. Meistens kann einem da ein Freund, Familienmitglied oder Arbeitskollege weiterhelfen – und wenn nicht, gibt es die Möglichkeit, sich Dinge in Leihläden auszuborgen – und das spart nicht nur Geld und Platz, sondern auch wertvolle Ressourcen und Treibhausemissionen.
Un- statt verpackt
Natürlich spielt auch Zero Waste eine Rolle im Klimawandel. Wenn wir unsere eigenen Verpackungen mitbringen anstatt welche produzieren zu lassen, die Energie, Wasser und andere wertvolle Ressourcen verschwenden, tragen wir unseren Teil gegen die Erderwärmung bei. Und ist es nicht absurd etwas herzustellen, das ohnehin nur zum Wegwerfen produziert wird? Meine Meinung dazu könnt ich euch vielleicht denken.
Wiederverwenden statt wegwerfen
Papierteller, Plastikbecher, Wegwerfgeschirr, Papierservietten, Plastikverpackungen, Wasserflaschen – wie viel werfen wir weg obwohl es eine nachhaltige, wiederverwendbare Alternative dazu gibt? Teller aus Keramik, Gläser, Besteck aus Edelstahl, Stoffservietten, Mehrwegverpackungen, Glasflaschen – alles Produkte, die wir wieder und wieder verwenden können anstatt sie gleich nach Gebrauch in den Müll zu werden.
Sparen statt verschwenden
Ob es nun Wasser, Energie oder Lebensmittel sind – wir können in so vielen Bereichen unseres Lebens sparen. Muss ich im Winter die Wohnung wirklich auf 24 Grad aufheizen oder reicht es vielleicht, wenn ich mir ein paar warme Socken und einen Pullover anziehe anstatt in Unterwäsche herumzulaufen? Kann ich vielleicht während dem Zähneputzen oder Haare waschen das Wasser abdrehen, wo ich es doch im Moment nicht verwende? Muss wirklich in jedem Zimmer meiner Wohnung immer Licht brennen, weil ich zu faul bin es auszuschalten?
Gebraucht statt neu
Nicht alles muss immer neu sein. Vieles von dem, was wir brauchen, können wir auch Second Hand ergattern. Ob das nun Möbel, Kleidung oder Dekoartikel sind. Es gibt so vieles, dass schon produziert wurde aber von der Person die es gekauft hat nicht mehr gebraucht wird – also warum der Sache nicht eine zweite Chance geben? Ein zweites Leben? Warum etwas neu produzieren lassen und damit Ressourcen verbrauchen, wenn es schon da ist?
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Es gibt so viel das wir tun können. Natürlich haben es die Konzerne, Industrien und die Politik auch in der Hand – aber da kann ich persönlich nicht viel Einfluss nehmen. Mir ist immer wichtig die Verantwortung nicht nur auf andere zu schieben sondern mich selbst an der Nase zu nehmen. Die globale Erwärmung geht uns alle etwas an, die Erde ist unser Lebensraum und wir haben unsere Finger genau jetzt so richtig im Spiel. Also tun wir etwas wo andere nichts tun, setzen wir ein Zeichen und geben unser bestes. Auf eine bessere Zukunft. Auf eine Zukunft.
Eure
A.M.
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