Das Jahr 2017 ging so schnell zu Ende, und es ist einiges passiert. Hat der Müll meines Babys in ein Glas gepasst?
Dieses Jahr war voll mit aufregenden Ereignissen und vielen ersten Malen. Im Juli habe ich mein Glückskind geboren, ein kleines Sonntagskind. Oh, wie sehr ich dieses kleine Wesen liebe, es ist gar nicht in Worte zu fassen. Jeder Tag ist aufregend, neu und besonders – und mir scheint, als würde ich ihn jeden Tag aufs neue lieben, nur immer stärker und stärker (auch wenn ich mir nicht dachte, dass das möglich ist).
Im gleichen Monat stoß dann noch mein 15-jähriger Neffe zu uns. Er lebte seitdem er 6 Jahre alt war in den Niederlanden, davor aber lebten wir gemeinsam in unsrer Wiener Wohnung im Servitenviertel. Es schien ganz klar zu sein, dass, sobald er nach Wien zurückkehren würde (denn das war seitdem er wegzog sein Wunsch), wieder mit mir wohnen wird. Und so habe ich in gewisser Weise zwei Kinder auf einmal bekommen (auch wenn mein Neffe natürlich nicht mein Kind ist, seine Mutter – meine wunderbare Schwester – lebt mit dem Rest der Bande immer noch in den Niederlanden). Dies hat natürlich einige Veränderungen mit sich gebracht. Auf mein Glückskind habe ich mich weitgehend vorbereiten können, mein Neffe stoß eher unerwartet (wenn auch sehr freudig) zu uns.
Ein Zero Waste Leben mit Baby finde ich immer noch nicht so eine große Herausforderung. Dieses Jahr habe ich mir von Anfang an nicht zu viel zumuten wollen und beschloss, das Glas nur für Müll, der durch meine Schwangerschaft und das Kind zustande kommt, zu verwenden. Das heißt, dass der Müll, den wir sonst produzierten, nicht hinein kam. Natürlich hat sich an meiner Art und Weise einzukaufen nichts gerändert und so war auch dieser Müll sehr gering und überschaubar. Als mein Neffe dazu kam wurde es etwas schwieriger, denn er ist eine ganz andere Lebensweise gewohnt und so hat die Umstellung eine Zeit lang gedauert. Da wurde leider die ein oder andere Cornflakespackung gekauft und die ein oder andere Öko-Box vor die Tür gestellt. Ihr könnt euch also denken, dass nicht alles in meinem Glas platz gehabt hätte.
Leider passt auch nicht alles an Müll, der aufgrund meines Glückskindes entstanden ist, in ein Glas. Manchmal kommt es anders, als gedacht:
Was ist drinnen?
- Thrombosepens und Abtupftücher mit Verpackung
- Einige Medikamentenverpackungen wegen der Vitamine, die ich am Anfang der Schwangerschaft nehmen musste
- Kleinkram wie Gewandaufhänger, Pflaster und co.
- Ein paar Verpackungen von Gewand
- Zäpfchenverpackungen (gegen Koliken)
Was ist nicht drinnen?
- Der Müll, der bei der Geburt entstanden ist (nachzulesen hier)
- Meine Wochenbettutensilien bevor ich es geschafft habe, auch dieses Zero Waste zu gestalten (nachzulesen hier)
- Eine Packung Windeln und Wickelunterlagen, die ich aus Panik gekauft und verwendet habe, weil ich mir solche Sorgen um den wunden Po meines Glückskindes machte
Jetzt mögen einige von euch denken: Heuchlerin! Lügnerin! Passt doch gar nicht alles in ihr Glas, da macht sie uns die ganze Zeit was vor und tut so, als ob sie was besseres wär. Ja, das stimmt, es passt gar nicht alles in mein Glas – als Lügnerin oder Heuchlerin sehe ich mich trotzdem nicht, und ich habe nie angegeben besser zu sein als irgendwer anderer. Natürlich hätte ich es lieber besser geschafft – habe ich aber nicht. Deshalb werde ich jetzt aber bestimmt nicht beginnen euch anzulügen und euch etwas vorzumachen. Dieses Jahr habe ich mehr Müll produziert, als in mein Einmachglas passt – aber trotzdem viel weniger, als der Durchschnittsösterreicher. Manchmal kommt das Leben mit Herausforderungen und Umstellungen auf die man sich einfach nicht 100%ig vorbereiten kann. Ich habe mein bestes gegeben und bin gescheitert, so ist das leider manchmal, und auch das ist ein Lernprozess und wird mir beim nächsten Kind bestimmt helfen, es besser zu machen!
Auch ich bin nur ein Mensch, der sein Bestes gibt und das Beste ist oft auch gut genug. Ich für meinen Teil freue mich aufs nächste Jahr! Mein Neffe wählt jetzt öfter andere Frühstücksoptionen als Cornflakes und wunde Babypopos sind für mich nicht mehr der Weltuntergang. In diesem Sinne:
Tomorrow is always fresh, with no mistakes in it!
Eure
A.M.