Mein Mann sagt immer, dass 80 % der Umstellung zu einem Zero Waste Leben einfach sind – und ich muss ihm Recht geben. 80% gehen wirklich fast von selbst, wenn man weiß wo und wie man einkauft und worauf man achten muss. Hier sind meine Top Tipps, die man ganz einfach und unkompliziert anwenden kann um Müll schnell, einfach und effektiv einzusparen und die auch noch nichts kosten (müssen).
1.Einkaufssackerl
Immer ein Einkaufssackerl dabei zu haben hilft enorm Müll einzusparen. Immer wieder wundere ich mich an den Kassen diverser Geschäfte, wo Menschen einen Großeinkauf tätigen und sich dann noch 2-4 Sackerl kaufen, weil sie nichts dabei haben. Gerade bei geplanten Einkäufen ist es einfach, Sackerl mitzunehmen – ein kleines, gefaltetes Sackerl für den manchmal vorkommenden Spontaneinkauf macht auch diesen dann nicht nur praktischer, sondern auch gleich müllfreier. Meistens hat man eh genügend Sackerl von diversen Events oder Werbegeschenken zu Hause herumliegen – also warum sie nicht auch gleich benutzen und Geld sparen? Und wenn es einem zu unangenehm ist mit Werbegeschenken durch die Straßen zu gehen (oder sich an Punkt 3 hält – siehe unten) kann man auch ganz tolle, personalisierte, handgemachte und faire Einkaufstaschen hier erwerben: www.whatamiss.com
2. Wasserflasche
Der Durst überkommt einen jeden von uns, wie oft läuft man dann schnell in einen Supermarkt oder kauft sich ein überteuertes Getränk in einer Plastikflasche an irgendeinem Würstel- oder Kebapstand. Ich erlebe das immer wieder. Als wir in Rom waren, wurden die Wasserflaschen bei diversen Sehenswürdigkeiten um 1 Euro verkauft – im Geschäft kosten diese nur die Hälfte. Und wenn man so wie wir eine eigene Wasserflasche mithat, zahlt man gar nichts dafür. Gerade in Europa, wo es genügend Brunnen oder Toiletten gibt wo man seine Flasche auffüllen kann verstehe ich denn Sinn nicht, sich Wasser zu kaufen. Denn das kostet nicht nur mehr, sondern macht auch unglaublichen Müll – und gesund ist es auch nicht, dank der vielen Weichmacher die in Plastik stecken. Meine Lieblingsflaschen sind die von Klean Kannten, weil sie nicht nur leicht und individuell Anpassbar (Farbe, Größe und Deckel) sondern weil sie auch noch umweltfreundlich sind. Wer für eine Flasche kein Geld ausgeben möchte, kann ja beim nächsten Einkauf sein Getränk in einer wiederverschließbaren Glasflasche kaufen, die man dann immer und immer wieder verwenden kann. Bitte nur nicht Plastikflaschen wiederverwenden, da die Weichmacher sich leichter in die Getränke absondern, je länger man sie benutzt.
3. ,,Nein danke” sagen
Oft werden uns Dinge angeboten. Dinge, die nichts kosten. Werbegeschenke wie Stifte, Sackerl, Buttons, Flyer und vieles mehr. Kleine Spielzeuge für Kinder, Strohhalme die man im Getränk eigentlich nicht braucht und Verpackungen auf die man lieber verzichten möchte. Oft nimmt man diese Dinge an, weil man doch immer einen Kugelschreiber gebrauchen kann und der Strohhalm im Getränk einfach drinnen ist. Dabei kann man ganz einfach ,,Nein danke” sagen. ,,Nein danke” zum Flyer, den man in der nächsten Straße oft gleich entsorgt. ,,Nein danke” zum Sackerl, weil man eh schon genügend zu Hause hat und dieses ohnehin nicht verwenden würde. ,,Nein danke” zum Strohhalm oder zur Verpackung beim Bäcker, weil das Getränk auch ohne gut schmeckt und man das Weckerl sowieso am liebsten gleich essen möchte. Auch ein einfaches ,,Bitte keine Werbung” hilft schon, ca. 100 Kilogramm Papiermüll im Jahr zu vermeiden. Es ist leichter als man denkt!
4. Minimalismus
Keine Sorge, ich rede nicht davon, alles was man im Moment nicht verwendet auf willhaben.at zu stellen oder einen Flohmarkt zu eröffnen. Ich meine damit, sich zu überlegen: Was brauche ich wirklich? Worauf kann ich verzichten, ohne dass es mir auffällt oder eine Last ist? Ich habe gemerkt, dass ein Zero Waste Leben automatisch ein minimalistischeres Leben bedeutet, weil man viele Dinge, die man sonst gerne in seinen Einkaufswagen gelegt hat nicht mehr kauft, da sie verpackt sind. Ich stelle mir bei jedem Einkauf, seien dies nun Lebensmittel oder andere Dinge die man beim Schlendern durch die Einkaufsstraßen entdeckt immer diese beiden Fragen: Brauche ich es wirklich? Würde es mir fehlen, wenn ich es nicht kaufe? Öfter als selten ist die Antwort auf beide Fragen gleich: Nein. Nein ich brauche es nicht. Nein es würde mir nicht fehlen. Und so spare ich nicht nur Geld, sondern auch Platz, Energie, Zeit und Müll ein, einfach damit, dass ich etwas nicht kaufe weil ich es nicht brauche.
5. Selber machen
Nur weil man auf Verpackungen verzichten möchte heißt das nicht, dass man auf Dinge die man gern isst, auf Putzmittel oder sonstiges verzichten muss, weil diese verpackt sind. Man kann so vieles ganz einfach selbst machen. Natürlich, es kostet etwas mehr Zeit als es einfach im Supermarkt und co. zu kaufen, aber was gibt es schöneres als etwas selbst zu machen? Selbstgenähte kleine Stoffsackerl aus einem alten Bettüberzug, Deo wo man weiß was drin ist, Putzmittel die keine Chemie enthalten, Kekse nach dem Rezept von Oma… die Liste kann weiter und weiter gehen. Und wieder: Geld wird eingespart und mit dem Geld auch Müll – und so viel mehr wird gewonnen. Neue Fähigkeiten die man weiterentwickelt wenn man sich zur Nähmaschine setzt, die Freude über etwas selbstgemachtes und dieses mit Familie und Freunden zu teilen.
Viel Spaß beim Ausprobieren. Der Weg in ein Zero (oder Less) Waste Leben ist gar nicht allzu schwer!
Eure
A.M.