Ich fühle mich wie ein kleiner Planet mit eigener Umlaufbahn, ein Wal auf dem Trockenen und das Nilpferd mit Tütü von Fantasia in einem. 40 Wochen – so lange dauert eine Schwangerschaft – in der Rechnung zumindest. Da wir noch auf unser Glückskind warten, habe ich für euch zusammengefasst wie ich mich auf diese spannende Phase und neue Zeit vorbereite(t habe).
Geburt
Es gibt Frauen, denen es wichtig ist viel zu lesen und sich so auf die Geburt vorzubereiten. Ich persönlich gehöre nicht dazu. Ich bin die letzte in unserem 3-Mäderl-Haus, habe insgesamt 8 Nichten und Neffen und so viele verschiedene Geschichten über Geburten gehört (ob nun von meinen Schwestern oder von Freundinnen), dass es mir manchmal vorkommt als wäre ich selbst schon bei einer Geburt dabei gewesen.
Ich habe keine Angst vor dem Gebären, hatte das noch nie – es ist doch ganz natürlich, oder? Der Körper der Frau macht das schon seit Anbeginn der Zeit und ich bin davon überzeugt, dass mein Körper das schon schafft. Und wenn nicht? Dann habe ich zum Glück meine Hebamme und erfahrene Ärzte um mich, die mir helfen werden dieses Glückskind auf die Welt zu bringen. Kein Grund zur Sorge oder Angst. Ja, es wird schmerzhaft werden (da mache ich mir nichts vor), aber es wird auch vorbeigehen – und man hält seine Belohnung für die Mühsal gleich in den eigenen Händen. Aus diesem Grund habe ich leider keine speziellen Bücher als Empfehlung (das einzige worin ich gerne geschmökert habe war die “Hebammensprechstunde”), trotzdem habe ich mich auf die ein oder andere Weise auf die Geburt vorbereitet:
Vertrauen in meinen Körper, Partner und Hebamme
Wie schon gesagt habe ich großes Vertrauen darauf, dass mein Körper das schon schaffen wird. Aber es ist nicht nur mein Körper der in die Geburt involviert ist sondern natürlich auch meine Psyche. Deshalb war es mir von Anfang an wichtig, dass ich diese Geburt mit Menschen erlebe, denen ich genauso wie meinem Körper vertrauen kann. Mein Mann ist da natürlich ein riesen Teil, weshalb wir alle Entscheidungen und Vorbereitungen zusammen getroffen haben. Auch war es mir wichtig eine Hebamme an meiner Seite zu haben, die ich und die mich kennt und auf der gleichen Wellenlänge wie ich ist. Das Vertrauen in diese beiden Menschen lässt mich sehr entspannt auf das Ereignis blicken und gibt mir die Zuversicht, dass wir das gemeinsam gut meistern werden.
Dammmassage
Meine Hebamme hat mir empfohlen, präventiv etwas gegen einen Dammriss zu tun. Natürlich ist eine Dammmassage keine Garantie dafür, dass man nicht reisst, aber ich es lieber, als es nichts zu tun und mich im Nachhinein zu ärgern. Es ist wirklich keine angenehme Sache, aber reissen gewiss auch nicht (ob es etwas hilft? Wir werden sehen).
Geburtsvorbereitungskurs
Auch wenn ich mich wie schon gesagt manchmal so fühle als wäre ich bei einer Geburt dabei gewesen, war es mir trotzdem wichtig, einen Geburtsvorbereitungskurs zu machen. Nicht nur für mich, sondern auch für Matthias – für uns gemeinsam. Wir haben unseren Geburtsvorbereitungskurs privat im Haus Lena gemacht und es hat uns sehr gut gefallen. Nicht nur wurden uns all die möglichen Eröffnungen einer Geburt und all das Physische erklärt das bei einer Geburt passiert, sondern es wurde auch auf unser Verhalten während der Geburt eingegangen. Nicht zu sensibel zu sein wenn der Partner vielleicht entnervt, müde oder vor lauter Schmerzen nicht den richtigen Tonfall erwischt, einfühlsam dem anderen gegenüber ob dieser nun die Gebärende oder der Partner ist, in der Situation zu sein und zu fühlen, was der andere wann und wie braucht. Es gab keine Matten und Atemübungen, keine Geburtsstellungen oder Sonstiges – aber genau das was wir brauchten: uns wurde gut zugesprochen und das Vertrauen in uns wurde gestärkt – dass wir schon wissen werden was wann zu tun ist, dass ich schon spüren werde welche Position gut ist und dass wir als Team zusammenarbeiten sollen und es dann auch ganz bestimmt schaffen werden.
Kliniktasche
Natürlich darf auch die Kliniktasche nicht vergessen werden, wenn man sich auf eine Geburt vorbereitet. Hier was ich alles eingepackt habe.
Offen bleiben
Ein Tipp den ich sehr hilfreich finde ist, offen zu bleiben. Offen für alles was kommt, ob nun geplant oder ungeplant, ob nun gewollt oder ungewollt. Keine bestimmte Position die man unbedingt einnehmen möchte (oder die man auf keinen Fall einnehmen möchte), kein genauer Ablauf der Geburt (auch wenn ich es hilfreich finde einen Geburtsplan zu haben den man vorab mit seiner Hebamme besprechen kann), keine gewisse Vorstellung wie alles ablaufen muss. Sich einfach einlassen auf die Situation und was da gerade passiert.
Wochenbett
Das Wochenbett war für mich immer so eine Sache an die ich nicht viele Gedanken verschwendet haben. Schwangerschaft und Geburt standen immer im Vordergrund – aber auch auf das Wochenbett sollte man vorbereitet sein. Sobald man sein Bündel Glück in den Händen hält ist das Ziel erreicht, all die Mühe, die schlaflosen Nächte, die Schwangerschaftsstreifen und die Schmerzen der Geburt werden sofort entlohnt – aber damit hört es nicht auf. Ganz im Gegenteil: es fängt erst richtig an! Ich gehe hier bewusst nicht auf die emotionalen Aspekte die das Wochenbett mit sich bringt ein, da ich von denen nur gehört aber sie noch nicht erlebt habe. Das alles dann vielleicht in einem anderen Post. Hier all das praktische, das man vielleicht gerne vorbereitet hätte bevor man einige Wochen außer Gefecht ist.
Wochenbetteinlagen
Ich habe schon von einigen Seiten gehört, dass waschbare Wochenbetteinlagen unhygienisch sein sollen. Ich habe mir meiner Hebamme darüber gesprochen und sie hat mir zuversichert, dass es keinen Unterschied macht, ob man waschbare- oder einweg Wochenbetteinlagen verwendet, solange man beides regelmäßig austauscht. Mein Mann hat vor ein paar Wochen sein Gewand ausgemistet und ich war sehr froh darüber, dass ich so leicht an Stoff für meine Wochenbetteinlagen komme. Ich habe mir eine Waschbare gekauft um die Dicke, Größe und Form zu kennen und meine Schwester war dann so lieb und hat mir die restlichen aus den alten Kleidungsstücken genäht.
Bettschutz
Eines der wenigen Dinge die ich nicht Second Hand gekauft habe – wo ich aber auch nicht auf die waschbare Variante verzichten wollte. Nässeschutz für das Bett, nur falls doch etwas daneben geht – ich will ja nicht gleich die ganze Matratze versaun.
Essen
Oh, Essen! Wir planen eine ambulante Geburt, aber selbst wenn wir die 3 Tage im Krankenhaus bleiben sollten ist es gut, vorgesorgt zu haben. Ich habe sicherheitshalber ein paar Gerichte vorgekocht und eingefroren. Ich sage sicherheitshalber weil ich eine ganz liebe Freundin habe, die sich darum kümmern wird, dass wir jeden Tag etwas warmes zu Essen bekommen werden. Wir haben einen sehr großen Bekanntenkreis und zum Glück auch Familie, die uns gerne unter die Arme greift und etwas Leckeres vorbei bringt (was die Leute übrigens besonders gerne tun, wenn sie dann auch gleich einen kleinen Blick auf das frische Baby werfen können;)). Natürlich müssen es nicht Bekannte und Freunde sein, vielleicht ist eure Mama so lieb, eure Schwester oder Oma, Schwiegermama und Tante euch die ersten Tage und Wochen mit Essen zu versorgen. Auf jeden Fall eine Sorge weniger für Mama und Papa.
Letzte Vorbereitungen
Meine Liste mit Dingen die ich noch erledigen möchte bevor wir Eltern werden, war sehr lang als ich in den Mutterschutz ging. Sie bestand aus Dingen, die ich teilweise schon Monate vor mich herschob und ich dachte mir: Wann wenn nicht jetzt? Noch einmal ein Tiefenputz bevor man erstmal keinen Kopf und keine Zeit mehr dazu hat, die Wand neu streichen die schon so viele Flecken hat, neue Fenster für das Schlafzimmer damit es etwas ruhiger ist, Gerichte für das Wochenbett vorkochen, Dokumente ordnen, informieren was nach der Geburt für Amtswege erforderlich sind, usw. In Österreich ist man 8 Wochen vor der Geburt im Mutterschutz und ich muss sagen, dass diese Zeit sehr wertvoll für mich war um all diese Dinge noch zu erledigen.
–
Ich schreibe das alles ohne eine Geburt oder ein Wochenbett erlebt zu haben, vielleicht werde ich mich im Nachhinein wundern was für Vorstellungen und Ideen ich da hatte und vielleicht greift sich die ein oder andere Mutter auf den Kopf was ich mir da zusammengereimt habe. Wir werden sehen – spannend bleibt es auf jeden Fall! Wie habt ihr euch auf eure Geburt und das Wochenbett vorbereitet? Gibt es etwas, das ich vergessen habe? Ich bin auf jeden Fall gespannt und freue mich diese Erfahrung machen zu dürfen.
Eure
A.M.
1 comment
[…] haben einige von euch meinen Beitrag zu 40 WOCHEN SCHWANGER gelesen, in dem ich schreibe, was ich tue, um mich auf die Geburt vorzubereiten. Ich habe vor […]